Grundsätzliches

Habe heute die ersten Tests mit Flex/Flockfolie durchgeführt. Das sind Folien, die dazu gedacht sind, dass man sie auf Textilien (T-Shirts, …) aufbügelt. Dazu ist auf einer seite der Folie eine Schicht Schmelzkleber aufgebracht. Das Ausgeschnittene Motiv wird dann auf den Stoff gelegt und mit einer Transferpresse oder einem Bügeleisen unter Druck aufgebracht.


Auf der anderen Seite der Folie ist eine (meist durchsichtige) Transferfolie aufgebracht. Die Flex/Flockfolie wird von der Schmelzkleberseite her geschnitten (die Transferfolie bleibt intakt), dann wird entgittert und anschließend aufgebügelt.

Test mit Flockfolie

Ich hab mir mal ein kleineres Motiv zum Aufbügeln auf ein altes T-Shirt gesucht, das Motiv in Silhouette Studio etwas nachbearbeitet und auf die richtige Größe gebracht.
Die Flockfolie (Hobbyflock Orange 180 von Hobbyplotter.de) wurde dann auf die Schneidmatte aufgeklebt und geschnitten. Die Schneideinstellungen waren 3/5/33, das waren die angegebenen Einstellungen des Händlers und auch die Silhouette Studio Materialeinstellung für “Wärmeübertragungsfolie, Beflockt”.

Hier ein kurzes Lob an Hobbyplotter.de – den bestellten Folien lag ein kleines Heft mit einer kurzen, aber anschaulichen und informataiven Anleitung zur Verwendung der Folien in deutsch bei. Für jemanden, der das dass erste mal macht, eine große Hilfe!

Die Einstelllungen haben sehr gut gepasst, keine Probleme beim Entgittern, und auch die Transferfolie wurde nicht zerschnitten.
Laut beschreibung sollte man die Flockfolie mit 175°C, Presszeit 15 Sekunden auf den Stoff aufbringen und die Transferfolie nach dem Abkühlen im kalten Zustand abziehen.

Ich habe dazu ein ganz normales Bügeleisen verwendet, dass ich auf Stufe 3 (d.h. drei Punkte) gestellt habe. Eine kurze Temperaturmessung ergab ca. 175-180°C bei dieser Einstellung -> sollte passen.
Unter dem Stoff des T-Shirts habe ich ein Holzbrett untergelegt, da in der Anleitung auch stand, dass man auf einer harten Unterlage mit Druck aufbügeln soll (d.h. nicht auf einem weichem Bügelbrett).

Dann das Motiv aufgelegt, mit der Schmelzkleberseite nach unten, ein Stück Silikonpapier darüber gelegt (= Trägerpapier z.B. von der Airbrush Maskierfole, es sollte aber auch Backpapier gehen) und das heiße Bügeleisen aufgesetzt und fest angedrückt (ohne “herumbügeln”). Nach ca. 20 Sekunden habe ich das Bügeleisen um 90° gedreht und nochmal für ca. 20 Sekunden aufgesetzt, um eventuelle Haftungsprobleme durch die Dampfaustrittslöcher zu verhindern. Bei den Dampfaustrittslöchern wird ja das darunter liegende Material nicht so stark erhitzt, weshalb der Schmelzkleber an diesen Stellen eventuell nicht hält.

Noch gewartet, bis alles abgekühlt ist, die Transferfolie abgezogen und fertig! Schaut super aus, mir gefällt das kräftige Orange sehr gut, und auch die Haptik der Flockfolie ist angenehm.
Das T-Shirt sollte noch bis 40°C waschbar sein, ich werde sehen ob das aufgebügelte Motiv auch auf die Dauer hält.

Test mit Flexfolie

Als zweites habe ich die Hobbyflex Folie Feuerrot 210 (auch von Hobbyplotter.de) mit einem kleinen Motiv getestet. Der Vorgang war wie bei der Flockfolie schon beschrieben.
Etwas irritiert hat mich, dass der Schmelzkleber bei der Flexfolie nicht durchsichtig, sonder weiß war, weshalb ich mir anfangs nicht sicher war, ob ich die richtige Seite der Folie geschnitten habe. Aber es hat alles gepasst, die Transferfolie ist durchsichtig, und der Schmelzkleber ist weiß.

Die Schnitteinstellungen waren 2/5/8. Ich habe im vergleich zur Vorgabe von Silhouette Studio (2/8/4) die Geschwindigkeit verringert und den Druck erhöht. Der Händler hat als Druck 10-12 angegeben, also hab ich mit mit 8 in die Mitte zwischen der Angabe von Silhouette und der des Händlers gelegt. Hat super funktioniert, keine Probleme beim Entgittern.

Beim Aufbügeln bin ich auch wie bei der Flockfole vorgegangen, nur dass ich die Andruckzeit auf zwei mal ca. 10 Sekunden reduziert habe. Laut Händler wäre die richtige Temperatur 165°C, die Andruckzeit 5-7 Sekunden. Ich habe aber die Einstellung des Bügeleisens nicht verändert und lieber etwas länger angedrückt.

Hier nochmal das fertig aufgebügelte Moitv (Flexfolie in rot, Flockfolie in Orange, ca. 10cm groß):

Update – 16.09.2017

Hab das T-Shirt das erste mal gewaschen, mit 40°C. Die Flockfolie hat super gehalten, bei der Flexfolie allerdings haben sich die Spitzen gelöst und abgehoben, ich konnte die Folienstücke problemlos abziehen.
Es schaut also so aus als ob ich zu kurz oder zu kalt aufgebügelt habe, oder ev. war auch der Druck zu klein. Es könnte sein, dass, da ich zuerst die Flockfolie aufgebracht habe, und diese dicker ist als die Flexfolie, ich nicht genug Druck aufbringen konnte, da das Bügeleisen auf der dickeren Flockfolie aufgelegen ist.
Ich werde berichten, wie die nächsten Ergebnisse mit der Flexfolie sind.

Schneidplotter – Erste Tests mit Flex/Flockfolie
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